Ich fand folgende Zeilen in Packet Radio und habe mir seitens des Autors eine Freigabe zum reposten hier im Blog eingeholt. Ich kann diese Zeilen nur 100% Unterstützen und wünsche eine weitere öffentliche Verbreitung:
Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen - mir
geht es nicht um primitive, effektheischende
Opposition, mir geht es auch nicht darum Reformen
zu verhindern, mir geht es einzig und alleine um
den Erhalt des technisch-experimentellen Aspektes
und den selbst-qualifizierenden Anspruch unseres
Hobbys. Und um die Transparenz von Entscheidungen
zu eben diesen Punkten.
Und ich bin nicht bereit, in meinen Augen grund-
legende Fehlentwicklungen und mutmaßlich gewollte
Informationsdefizite unwidersprochen hinzunehmen.
Nur deshalb lehne ich mich in packet radio so weit
aus dem Fenster.
Insoweit stehe ich auch zu dem Vorwurf der Antrag-13C-
Verfasser, es würde "emotional" argumentiert. ja was
denn sonst, bei solch grundlegenden Entscheidungen?
73, August
Re^2: an die Zertifizierungs-Träumer
> Das interessiert zumindest DJ3WE nicht. Er hat doch in seiner Antwort
>an DL8LBK ganz unverbluemt geaeussert, dass ihn Basisdemokratie nicht
>interessiere.
Hallo Eddi,
damit kann ich leben.
Zunaechst einmal kann jeder so ein Konzept zu Papier bringen, ohne
irgend jemand Anderen zu fragen. Da ist nichts dabei.
Dies geschieht in den Staeben, Ausschuessen, Working Groups und nicht
zuletzt (sprich: ganz besonders) in den Referaten tagtaeglich.
"Fuehrungskraefte" - als solche empfindet man sich anscheinend in den
Kreisen - benoetigen eine gewisse Portion Arroganz und Realitaetsferne.
Sonst muessten sie sich am Ende selbst in Frage stellen.
Was stoert, ist das fehlende Element "Demokratie" - von "Basisdemokratie"
will ich gar nicht reden - bei der Umsetzung.
Wieder einmal wird versucht, elementare Entscheidungen an der Basis
vorbei zu treffen. Hat ja schon einmal geklappt...
Man setzt das mal hoppla-hopp vier Wochen vor der Entscheidung auf
die Tagesordnung, als ob es "nur" um eine simple Frage der Geschaefts-
ordnung ginge.
Ich nenne so etwas Verdummbeutelung.
So wie man bei einer "Diskussion mit Fragestunde" auf der Ham Radio
ein Konzept mutmaßlich laengst im Koecher hatte (unbeabsichtigte Ver-
sprecher lassen diesen Verdacht aufkommen), aber statt dieses offen
zu legen und zur Diskussion zu stellen, wurde das Publikum veralbert.
Dass es bei der Meinungsfindung zum Selbstverstaendnis des Amateurfunk-
dienstes im DARC ganz erhebliche Defizite gibt, merken im Augenblick
anscheinend gerade einige Distriktsvorsitzende. Zumindest jene, die
noch nicht voellig von der Basis abgekoppelt sind.
Wieso sonst beugen sie sich gerade jetzt zum Antrag 13C zurueck, und
sammeln "Volkes Stimme" ein?
Ich spreche den Distriktsvorsitzenden im DARC die Legitimation fuer
Entscheidungen ab, die so grundlegend in die Strukturen des Amateurfunk-
dienstes eingreifen.
Sie haben dazu mutmaßlich weder das ordentliche Mandat durch eine
Distriktsversammlung, geschweige denn durch ihre Distriktsmitglieder
in Gaenze.
Das wenig professionelle Einsammeln von "Meinungen" spiegelt das Wissen
um dieses Defizit wider.
Diese anstehende Beschlussfassung zum Antrag 13C kommt genauso ueber-
fallartig wie die Aufwertung der Klasse E im Jahre 2006 und die Ent-
scheidungstraeger sind genauso schlampig darauf vorbereitet wie damals.
Ein Eingriff in die Klassenstruktur des Amateurfunkdienstes wird durch
halbherzige und vermutlich als laestig empfundene eMail-Aufrufe zur
"Meinungsbekundung" legitimiert. Was fuer ein Treppenwitz!
Da bleibt nur die Parallele zu ziehen, nachdem oben zitierte Person
den Rueckgriff auf Bibeltexte fuer adaequat fand:
moegen die Distriktsvorsitzenden ihre Haende in Unschuld waschen,
denn sie haben ja vermeintlich nur "Volkes Wille" ausgefuehrt!
So, meine Damen und Herren DVs, wird das nicht laufen!
*Sie* sind verantwortlich fuer ihr Tun und *Ihre* Entscheidung zum
Antrag 13C und Sie werden es sich gegebenenfalls gefallen lassen
muessen, der illustren Liste an Verantwortlichen fuer die Stellung-
nahme vom 30.5.2006 zum Aenderungsentwurf zur Amateurfunkverordnung
Gesellschaft zu leisten.
Eine online-Umfrage zwei, drei Wochen vor Ihrer Entscheidung entlastet
Sie *nicht* ausreichend. Diese Art und Weise der Meinungsfindung sieht
Ihre Vereinssatzung nicht vor. Man koennte diese Vorgehensweise auch
als unserioes bezeichnen - ich interpretiere sie als konzeptionsloses
Unterfangen. Man hat Sie "auf dem linken Fuss" erwischt, richtig?
Vielleicht faellt Ihnen auf, dass von Ihnen eine Zustimmung fuer einen
sehr detaillierten Plan erwartet wird.
Haben Sie sich Gedanken gemacht, dass das endgueltige Ergebnis mit
an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eben *nicht* mit dem von
Ihnen verabschiedeten Plan uebereinstimmen wird?
Und dass die endgueltige Version nicht *Ihnen* zur Annahme vorgelegt
wird, sondern den Vertretern im RTA?
Sie haben am 13./14.12. fertig - man braucht Sie zu dem Thema dann
nicht mehr!
Ich wuerde das genauso machen - Ihnen einen detaillierten Plan als
Futter fuer eine pseudo-Legitimation vorlegen und mit diesem Frei-
fahrtschein dann nach eigenem Gusto weiter werkeln. Sie haben Ihre
Schuldigkeit getan; ich benoetige Sie fortan nicht mehr.
Der praktische und von mir gewollte Nebeneffekt - ich erspare mir
einengende und laestige Vorgaben. Die kommen nach der Annahme des
vorgelegten Planes dann naemlich nicht mehr auf den Tisch.
Wieso lassen Sie sich so ein Stueck unter diesen Rahmenbedingungen
vorsetzen?
Was soll der Unfug mit solch detaillierten Plaenen, wo diese am Ende
doch nicht in dieser Weise umgesetzt werden?
Wieso holen Sie sich kein belastbares Mandat innerhalb Ihres Distriktes,
wenn dies von Seiten des DARC seit Jahren systematisch verweigert wird?
Fuehlen Sie sich in Ihrer derzeitigen Rolle wohl?
Wie oft hat man Sie seit 2004 nach Ihrer Meinung zur "Entry Level
Licence" (erc-final.pdf) gefragt?
Wie oft haben Sie sich seit 2004 zum Thema "Zukunft des Amateurfunks"
und "Zulassungsklassen" bei Ihren Mitgliedern ein belastbares Mandat
geholt?
Wurden Sie im Vorfeld der Stellungnahme des RTA vom 30.5.2006 zum
Aenderungsentwurf zur Amateurfunkverordnung in aehnlicher Weise
konsultiert, wie dies jetzt geschieht?
Werden Sie nach demokratischen (nicht basis-demokratischen) Regeln
bei einer RTA-Beschlussfassung zur Vorlage eines endgueltigen Klasse-
K-Entwurfes seitens der Behoerde gefragt?
Hat man Ihnen inzwischen den Bericht vorgelegt, zu dem sich die Teil-
nehmer der IARU-R1-Konferenz in Davos verpflichtet haben? Die zwei
Jahre sind laengst vorbei. Als Nachhilfe - es geht um Punkt 11.11.
"A Forsight Project".
Wurden Sie ueber die vom Verband VERON geforderte "Re-Definition" des
Amateurfunkdienstes informiert und, ebenfalls nach Ablauf der zwei
Jahre seit Beantragung, ueber den Wortlaut? Auch hierzu die Nachhilfe -
IARU Region 1, General Conference, Davos, 11 to 16 September 2005,
DV05_C3_Rec_17:
"...
VERON asked that the project included a re-definition of amateur radio,
..."
Sie sollten ueber solche Weichenstellungen Bescheid wissen, denn *dort*
spielt die Musik, wenn ueber IARU R1, CEPT-Empfehlungen, BMWi und
letztendlich RTA die wirklichen Vorschlaege zu Zulassungsklassen auf
dem Tisch landen.
Ein Antrag 13C vernebelt mit seiner Detailfreude im Anhang vermutlich
aus gutem Grund den Blick auf das Wesentliche. Auf die Tagesordnung
gehoert nicht die Ueberlegung "wie binde ich moeglichst unauffaellig
Klasse-K-Inhaber an unseren Verein", sondern eine *Verpflichtung* des
Vorstandes, im RTA nur Vorlagen zuzustimmen, die
1. den Selbstbau in *uneingeschraenkter* Weise vorsehen
2. den Pruefungsteil "Technik" *nicht unterhalb* des Niveaus der
frueheren Klasse E oder Klasse 3 setzen
3. eine *Weiterqualifizierung* zur Klasse E und A *attraktiv gestalten*,
also noch Spielraum bei den Privilegien lassen
Darum geht es.
Um nichts anderes.
Alles andere sind nachrangige Details; so auch der augenblickliche
Antrag 13C.
73, August
hoffentlich lesen das die DV bevor Sie auf der MV seitens eines Vorstandes zu eine Blankostimmabgabe genötigt werden.
de dh2rtw Rolf
Aufruf zum Protest auf der MV 13.12.2008 Bad Lippspringe ab 11.00